Transformative Autorität – Moderne Führung neu gestalten
Neue, Transformative Autorität gibt Führungskräften eine Antwort auf die zentrale Frage unserer Zeit: Wie gelingt Führung wirksam in einer Welt, die von schnellen, digitalen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist?
Gerade im Zeitalter von Digitalisierung, Künstlicher „Intelligenz“, Agilität und dem Kampf um Demokratie bleibt die Frage nach Autorität zentral. Traditionelle Führungsmechanismen, insbesondere Kontrolle, stoßen jedoch zunehmend an ihre Grenzen – auch wenn es derzeit anders erscheint.
Von Kontrolle zu Vertrauen
Transformative Autorität bedeutet nicht, Autorität aufzugeben – sondern sie vielmehr tiefgreifend zu wandeln. Führungskräfte, die diesen Weg gehen, transformieren Kontrolle in Vertrauen. Sie stehen mit einer entschlossenen Haltung für Klarheit, handeln verbindlich und bewahren die Würde aller Beteiligten. So entkommen sie dem Griff autoritärer Dynamiken und vermeiden zugleich das Vakuum eines antiautoritären Laissez-faire. Sie führen – präsent, menschlich, wirksam – und ermöglichen echte Autonomie in Mitverantwortung für das Gemeinsame. So entstehen energiereiche, tragende Felder für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit.
Kernelemente der Transformativen Autorität
Transformative Autorität beschreibt eine Haltung, die Führungskräfte bei zentralen Herausforderungen – in nahezu jedem Umfeld – unterstützt:
Vertrauen anstelle von Kontrolle
Gleichwertigkeit trotz Hierarchie
Klarheit bei Über- und Unterordnung
Transparenz als Autorisierung und Beitrag zur Fehlerkultur
Vernetztes Denken und Handeln
Konflikte aktiv als Katalysatoren für die Transformation nutzen
Kooperation trotz Konkurrenz
Direktive Führung (z. B. Schutzmacht) legitimiert einsetzen
Autorität als Haltung verkörpern
Autorität ist eine Geschichte des Wandels – und zugleich eine bleibende, zentrale Dynamik in Führungsbeziehungen. Was sich jedoch tiefgreifend verändert, ist die innere Haltung der Führungskraft und die Weise, wie sie Autorität verkörpert.
Transformative Autorität entfaltet sich im Praktizieren von Co-Führung, in innerer Präsenz und in einem ökosystemischen Denken, das das Ich immer im Spannungsfeld eines Wir begreift. Führung zeigt sich so als ein dynamischer Prozess: anpassungsfähig, verbindend im Konflikt und widerstandsfähig – selbst in komplexen, unsicheren oder krisenhaften Situationen.
Ursprung und Weiterentwicklung der Transformativen Autorität
Die transformative Autorität baut auf dem Konzept der „Neuen Autorität“ des israelischen Psychologen Haim Omer auf, das ursprünglich im pädagogischen Kontext entstand. Gemeinsam mit Arist von Schlippe entwickelte Omer es weiter, sodass es auch im deutschsprachigen Raum breitere Aufmerksamkeit fand.
Im Jahr 2015 übertrug Frank Baumann-Habersack erstmals systematisch das Konzept der Neuen Autorität auf Führung in Unternehmen. Sein Buch „Mit neuer Autorität in Führung“ konkretisierte, wie Führungskräfte diese Haltung in der Praxis praktizieren können.
Nach erfolgreichen Neuauflagen erschien 2021 die vollständig überarbeitete dritte Auflage mit dem Titel „Mit transformativer Autorität in Führung“. Diese aktuelle Ausgabe reflektiert neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrungen aus Baumann-Habersacks wissenschaftlicher Tätigkeit und Beratungspraxis.
„Das Konzept der transformativen Autorität ist eine der anregensten Weiterentwicklungen des Konzepts der neuen Autorität. Es wirkt über die Anwendung der neuen Autorität hinaus in Organisationen. Dadurch, dass es den Fragen zu Führung und Transformation mit ihren dynamischen, zwischenmenschlichen Beziehungen auf den Grund geht. Dieses Buch ist eine höchst erfreuliche Erweiterung der Literatur über die Grenzen, Möglichkeiten und Herausforderungen von Führung in unserer heutigen Welt.“